Sex ist eben nicht einfach Sex, und welche Darstellungen von sexuellen Praktiken, Begehren, Gelüsten und Phantasien in Filmen und Videos unterschiedlicher Provenienz (Industrieporn, „Homemovies“, Sexszenen in Spielfilmen, Inszenierungen / Reflektionen von Sex in Video- und Medienkunst usw.) als Pornografie bezeichnet wird oder werden soll (und was an Sex und wie dieser überhaupt darstellbar ist), ist immer wieder Gegenstand von Auseinandersetzungen. Das Seminar beleuchtet sowohl eine Auswahl an Diskursen (wissenschaftliche, politische) um Pornografie (von Zensur, über die Sex Wars in der feministischen Theorie bis zur These von der pornografischen Gesellschaft) und beschäftigt sich mit theoretischen, historischen und ästhetischen Aspekten der Darstellung von Sex in Film und Video. Das Spektrum des im Seminar behandelten Materials reicht dabei von historischen Beispielen aus dem frühen Kino, Mainstream (Spielfilm und kommerzielle Pornografie) über Netporn hin zu sogenanntem alternativen Porn und Post Porn.
Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Seminar ist die Bereitschaft, das im Seminar behandelten Material (hetero- & homosexuelle und queere Repräsentationen unterschiedlichster Sexualpraktiken und Begehrenslogiken) mit gleicher Aufmerksamkeit und theoretischem Reflexionswillen zu sichten und zu diskutieren wie jede andere (pop)kulturelle Ausdrucksform.